Tag Archives: rückwärtsdrehender zähler

in Deutschland profitiert nur der Verkäufer und dein Stromanbieter von deinen Balkonkraftwerk

Der fragwürdige Hype bei Balkonsolarspeichern…
oder
Nur dein Anbieter profitiert von deinen Balkonkraftwerk:
oder warum dürfen Stromzähler nicht rückwärts laufen ?
oder wieso ist meine Stromrechnung nach dem Aufbau einer Balkonsolaranlage noch höher als je zuvor ??

Mythen und Fakten zur Balkonsolarkraftwerken 2024

Während der Energiekrise 2022 und 2023 steigerte sich die Bereitschaft der Bevölkerung ggf ihren Haushalt mit einer Balkonsolaranlage auszustatten enorm. Dazu kam noch dass sich die dafür notwendigen Module und Wechselrichter so verbilligten, dass unter Berücksichtigung des somit zu sparenden Stromes eine Amortisierung der Anschaffung einer solchen Balkonsolaranlage ggf auf 3-5 Jahre senken liess. Somit ein wichtiger Schritt bei der Bereitschaft zur Nutzung von Erneuerbaren Energien. Eigentlich erstmal gute Nachrichten…aber der Hammer kommt:

Bei genauerer Betrachtung

Bei der größten Möglichkeit Strom und somit Kosten für wurde jedoch (vermutlich absichtlich) versäumt, für die möglichen zukünftigen Betreiber einer solchen Balkonsolaranlage eine gesetzliche Grundlage , Rahmenbedingungen und Motivation zu schaffen, die es ihnen ermöglicht, den Betrieb einer solchen Balkonsolaranlage nachhaltig dauerhaft kostensenkend und effizient zu betreiben. Jeder der mit der Anschaffung einer solchen Balkonsolaranlage geliebäugelt hat, wird dementsprechend eine Kosten Nutzungsrechnung aufgestellt haben doch bei dieser Kosten/Nutzenrechnung bestehen einige Mythen die eine solche Kalkulation oftmals dazu führen, dass sich die Anschaffung einer Balkonsolaranlage für ihren Käufer niemals rentieren, amortisieren kann oder wird. Grund dafür ist die diffuse und eher konsumfeindliche und industriefreundliche Auslegung der Rechtslage für die Stromnetzanbieter.

Bei der Kalkulation kam ich zu folgenden Schluss:
eine Balkonsolaranlage ist meiner Ansicht nach bei der jetzigen Gesetzeslage für etwa 70% ihrer Nutzer eher rausgeschmissenes Geld da sie damit in erster Linie ihren Stromanbieter damit subventionieren

Der eingespeiste Strom bremst zwar den aktuellen Verbrauch, (versinnbildlicht, das Zählerrad drehts ich langsamer), aber wenn Strom eingespeist wird und der Nutzer einer solchen Balkonsolaranlage keinen eigenen Verbrauch hat (zb tagsüber, bei der Arbeit , Schule etc) und jedoch das Potential für die Einspeisung am höchsten ist, subventioniert deine Balkonsolaranlage lediglich den Netzbetreiber oder derzeitigen Anbieter mit kostenlosen Einspeisestrom. Du als Käufer einer solchen Balkonsolaranlage selbst aber profitiert nicht davon (Stand 2024).

Die größten Stolperfallen und Denkfehler bei der Anschaffung einer Balkonsolaranlage:

1. Sie sparen nicht den Strom den Ihre Anlage als Nennwert liefert, also zb 300,600 oder 800 Watt
2 Sie ernten die Nennleistung lediglich an einen sonnigen Tag ohne Bewölkung bei optimaler Ausrichtung der Module
3. Es gibt akkumuliert in Deutschland etwa 35 Sonnentage (also insgesamt 800 Sonnenstunden, verteilt auf das ganze Jahr)
4. die 35 Sonnentage beinhalten auch Tage mit Diffusion durch Wolken wo sich die Nennleistung des Balkonsolars um etwa 50% reduzieren kann.
5. Rechenbeispiel mit Balkonsolar Nennleistung 600 Watt, abzüglich Effizienzverluste und Diffusion 500 Watt bei 800 Sonnenstunden :

Optimistisch 800 * 500 Watt = 400.000 Watt …oder 400 kw/h. (unter der Annahme dass 800 jährlich Sonnenstunden tatsächlich 800 Sonnenstunden ohne Wolkenverschattung darstellen)
Realistisch 800 * 300 Watt = 240.000 Watt oder 240 kw/h = (unter Berücksichtigung der Diffusion durch Wolken)
Pessimistisch 800 * 200 Watt = 160.000 Watt oder 160 kw/h = 60 Euro (zb bei nicht optimal ausgerichteten Modulen oder nicht eindeutiger Ausrichtung nach Süden)

6. Ihre Balkonsolaranlage wird selbst unter günstigsten Umständen allentfalls 400kw/h im Jahr ernten
realistisch sind hingegen 240 kw/h und öfter als man denkt eher 160 kw/h, weil nur die wenigsten Wohnungen eine optimale Ausrichtung der Module ermöglichen.

Nun das Handicap das in einer Wohnung, Balkon nicht immer die ideale Möglichkeit gegeben ist wie zb auf einen Hausdach müssen wir noch folgenden Umständen Rechnung tragen:
Wie verhält es sich mit der Verbuchung der von ihnen eingespeisten Leistung, auch da liegen die Dinge weitaus komplizierter:

7. Wenn sie einen rückwärtslaufenden Zähler haben, können sie die Erträge vollkommen als gesparten Strom verbuchen > PRIMA, 100% Jackpot es lohnt sich beinahe immer
8. Wenn sie keinen rückwärtslaufenden Zähler haben (die Mehrheit) können sie die gesamte Kalkulation in die Tonne treten. Die Erträge fallen meist an wenn sie gerade berufstätig unterwegs sind oder eh wenig Verbrauch haben. Das einzige was sie zuverlässig sparen ist das Grundrauschen Ihres Zählers wenn der Kühlschrank läuft und zb einige Geräte im Standby sind. (Vielleicht 50-100 Watt/h) und das aber nur,an 800 Stunden im Jahr.

9 Wenn sie einen einseitig saldieren Zähler haben (ca 20% der Haushalte) sind sie ein Pechvogel, sie haben Geld für eine Balkonsolaranlage investiert und werden damit belohnt, dass sich der Ertrag auf ihre Stromrechnung aufaddiert und sie zahlen drauf.

Sie sehen, nur die wenigen glücklichen die einen rückwärtslaufenden Zähler haben, können es schaffen, ihre Balkonsolaranlage halbwegs rentabel zu betreiben. Alle anderen sind die Gelackmeierten

Ich kann mir eine Batterie (Balkonsolar) kaufen und ein eigenes Netz für meine Balkonanlage aufbauen und somit den gesamten Ertrag meiner Sonnenkollektoren (Module) nutzen…

Das stimmt, würde man sich einen Akku zulegen, könnte man somit eine Einspeisung vorwiegend selbst speichern und würde sie nicht an den Stromnetzbetreiber verschenken..in der Theorie.

Dem steht aber entgegen, dass der AKKU für Balkonsolar verdreifacht-vervierfacht die erforderlichen Investitionskosten im Verhältnis zur Größe ihres Wechselrichters und Solarpanele. Sie können dementsprechend die Kalkulation anpassen und werden sehen, dass sich im Zweifelsfall der Return on Investment bei Anschaffung eines Solarakkus eher noch verlängert, über 10 Jahre hinaus, als sich verringert.

Wieso ist das so ? An sonnigen Tagen ist der Akku schnell auf Volleistung geladen, das dauert je nach Akkukapazität vielleicht drei, vier Stunden, dann muß die Schaltung den geernten Strom ihrer Balkonsolaranlage erneut an das Netz abgeben um den Akku nicht zu überladen. An besonders sonnigen Tagen wo also das Potential besteht, viel Solarenergie zu ernten werden sie selbst mit Akku auf die gleiche Problematik stoßen wie ohne Akku. Die Mehrzahl ihrers Solarertrages fliesst kostenlos an den Anbieter, Netzbetreiber ab und zerstört ihre Kosten Nutzen Kalkulation.

Habeck stellt sich der Problematik rückwärtslaufender Stromzähler
Selbst unser Wirtschaftsminister Habeck mußte sich dieser Fragestellung der rückwärtsdrehenden Stromzähler stellen, und nutzt die Gelegenheit um zwar nicht direkt zu lügen, aber schamlos die Realität zu verbiegen . Bei der Balkonsolarfrage sieht man wie gewitzt die Phrasenschmiede in den Ministerien sein können , um unangenehme Tatsachen oder Fragestellungen auszuweichen. Die Regelung rückwärtsdrehende Zähler nutzen zu können, auf die er zb den Fragesteller bei Abgeordnetenwatch verweist ist auf 4 Monate begrenzt. Sie beinhaltet, dass man also denjenigen wenigen Glücklichen die überhaupt noch einen rückwärtsdrehenden Zähler haben und somit Balkonsolar halbwegs rentabel betreiben könnten, diesen innerhalb 4 Monate wegnehmen möchte. Eine Nebensächlichkeit die der Herr Wirtschaftsminister auch noch so schamlos umkehrt, als ob dies gute Nachrichten für den Konsumenten seien. Dazu darf nicht unerwähnt bleiben, das in der Mehrzahl die alten Zähler längst mit neuen ersetzt wurden, die überhaupt nicht mehr rückwärts zählen können und somit für die Mehrzahl nichtmal mehr diese 4 Monate nutzbar sind. Die Mehrzahl der Käufer von Balkonsolaranlagen verfolgt zwar edle Ansätze, unterstützt auch unsere Stromnetzbetreiber aber wird davon NICHT selbst profitieren.

Und es kommt noch schlimmer, manche Inhaber von Balkonsolaranlagenspeisen speisen erfolgreich Solarstrom ein und wundern sich über eine gestiegene Stromrechnung…
Einige Haushalte haben sogenannte einseitig saldierende Zähler das heisst es kann sogar sein, dass die von Ihnen eingespeiste Solarleistung zusätzlich als Verbrauch auf ihre Stromrechnung aufaddiert wird. Der Zähler registriert einfach alles als Verbrauch, egal ob Einspeisung oder nicht. So ist es bei 100.000en von Haushalten die Balkonsolar nutzen, durchaus möglich dass deren Stromrechnung sich trotz Einspeisung erhöht und es gibt für Laien kaum die Möglichkeit, diesen Umstand festzustellen wenn man nicht die notwendige Fachkentnisse hat, diese Stromflüsse zu monitoren und beobachten. Es gibt auch keinerlei gesetzliche Regelung oder Sicherheitsmechanismus die diese offenkundige Ungerechtigkeit gegenüber den Stromanbietern/Netzbetreiber und seinen Konsumenten in irgendeiner Weise reguliert und auch Habecks Ministerium hat sich bisher darüber nicht den Kopf zerbrochen.

Angesichts der Ammortisierungszeit eines Balkonkraftwerkes selbst bei günstigsten Umständen, von ca 5-10 Jahre wird offenkundig wie lange eine Ammortisierung erst benötigt, wenn sie entweder a, keinen rückwertslaufenden Stromzähler haben oder b. einen einseitig saldierenden Stromzähler. Ihre Balkonsolaranlage wird dann schnell ein Drauflegegeschäft, im worst Case sogar eines von dem sie es nicht einmal wissen. Dies verdeutlicht nur umso mehr, welch fadenscheiniges Zugeständnis nun die neuste Regelung ist, die sich das Wirtschaftsministerium hat einfallen lassen .

Was spricht gegen Solar-Akkus / Speicher
kurz gesagt, einfach noch mehr rausgeschmissenes Geld und noch mehr Lithium und Elektroschrott der sich absehbar als Sondermüll in ihren Haushalt ansammeln wird.
Im Regelfall sind die meisten potentiellen Käufer solcher Balkonsolarkraftwerke Mieter , im bestenfall Eigentümer einer Wohnung. Um den Ertrag zu vergrößern und die Stromrechnung wirklich signifkant zu reduzieren ist nun so der vage Konsens, auch der Politik aber insbesondere der Industrie, die ihnen diese Solarspeicher überteuert unterjubeln möchte, ein 2-4 Kilowatt Akku könnte da Abhilfe schaffen und wäre deswegen notwendig damit sie das beste aus ihrer Balkonsolaranlage rausholen können, was wiederum die Industrie dieser Akkuhrsteller beflügelt , gerade nach dem Hype und Rausch mit den Powerstations , solche Speicher vorwiegend leicht überteuert und mit den billigsten Bauteilen an den Mann zu bringen.

Solche Solarakkus/Powerstations müssen dementsprechend mit dem Hausnetz verschaltet werden (gut ein halber Tag Kosten für Elektromeister) und ein Akku der permanent geladen und entladen wird ist kein unerhebliches Sicherheitsrisiko. Diese Akkus könnten bei Fehlbedienung , Schaltung havarieren und somit als Brandbeschleuniger schnell mal eine gesamte Wohnung oder Wohnblock in Brand setzen.

Kann ich mir eine Balkonsolarspeicher selber basteln, bauen ?
Insbesondere wenn natürlich gerade einige Bastler dazu verleitet sein werden, sich den Elektromeister zu sparen um da Doityourself mäßig einen Solarspeicher hinzubasteln was zwar erstmal funktionieren kann, aber nicht zwangsläufig die Gold-Standards der sonst so um Sicherheitsauflagen bemühten Elektrohandwerks erfüllt. Man sollte sich also selbst ernsthaft fragen, gehe ich das Risiko ein, dass so ein Balkonsolarspeicher mir irgendwann mal die Hütte in Brand setzt nur damit ich vielleicht 10-15 Euro Strom im Monat spare ?? Und vielmehr als 400-600 kw/h Jahr wird selbst bei einer Nennleistung von 1kw/h Balkonsolar nicht drin sein. Außer sie spielen den ganzen Tag mit einer Nvidia GPU oder minen Altcoins. Aber lassen wir mal mein ganzes pessimistisches Gerede weg, der beste Akku hilft nichts wenn ihr Zähler einseitig saldierend ist, im Gegenteil, es werden trotzdem erhebliche Überschusserträge ins Netz eingespeist und im Zweifelsfall addiert ihr Anbieter ihnen diesen Überschuss auch noch auf die Stromrechnung.

Leicht brennbare Wohnungen wegen Solarspeichern und Solarmodulen ?

Es gab schon immer die Fragestellung, wie gefährlich Solarmodule bei Hausbränden sind, sie stellen oftmals ein erhebliches Sicherheitsrisiko für die Feuerwehr da, die Modulbrände aufgrund der darin verbauten Materialen nur äußerst umständlich löschen kann. Aber ein Solarmodul ist im Vergleich zu einen brennenden Solarakku noch das kleinere Problem.
Es zeigt sich schon dass die E-Bike Akkus , gerade der günstigeren Bauart ,und diese haben lediglich Kapazitäten von 500-700 Watt Probleme und brennende Wohnblöcke verursacht haben .Die Vorstellung dass nun in Millionen Einzelwohnungen Solarspeicher von 2-4 Kilowatt , irgendwie verbastelt (weil günstig muß es ja sein) rumstehen, nicht zwangsläufig zur allgemeinen Sicherheit beitragen werden ist naheliegend. Zumal Millionen solcher zusätzlichen, eigentlich unnötiger Akkus, als nachhaltiges Umweltkonzept eher ungeeignet sind, mittelfristig irgendetwas sinnvolles für eine Verbesserung der Erderwärmung, Klimas etc beizutragen, da ja die Rohstoffe für diese Akkumulatoren irgendwie gefördert, verbastelt werden müssen, und am Zyklenende der Akkus Sondermüll entsteht. Vielmehr ist die gegenwärtige Balkonsolarpolitik nichts weiter, als vermutlich wieder einer dieser Auswüchse des Green Capitalism, der versucht ihnen mit ihren Gewissen ein Bedürfniss zu schaffen und ihnen damit das Geld aus der Tasche zu ziehen. Ein Bedürfniss das man genaustens hinterfragen sollte. Hilft ihnen die Anschaffung einer Balkonsolaranlage wirklich dabei Strom und Geld zu sparen und retten sie damit den Planeten ??? Ich kann ihnen versichern, bei der derzeitigen politischen Auslegung dieser Thematik, garantiert nicht.

Ich persönig würde mir das schon dreimal überlegen so einen „Solarspeicher“ der seinen Platz und zusätzlich Anschaffungskosten fordert, in eine zb 50 oder 80qm Bude zu stellen. .Anders sehen die Dinge bei einen Hauseigentümer aus, der kann sich den Akku in einen Keller stellen und was Kapazitäten angeht ganz anders kalkulieren.

Warum ist die derzeitige politische Konzept hinsichtlich der Balkonsolar also zu hinterfragen ?

Ganz einfach, der denkbar einfachste Speicher für die überschüssigen Leistung die Ihr Balkonsolarkraftwerk produziert, wäre das allgemeine Stromnetz. Die früheren Zähler waren in der Lage rückwärts zu zählen und somit in der Lage, den eingespeisten Strom von der Gesamtrechnung abzusaldieren wovon jeder einzelne Betreiber einer Balkonsolaranlage !! hätte !! profitieren können. Durch die zusätzliche Einspeisung wären sogar die Netzanbieter entlastet worden und die Netzstabilität zu verbessern. Die Politik , vermutlich interssensgesteuert von den großen Energieanbietern, früher CDU jetzt die Grünen, ist in den vergangenen Jahren aber der Linie gefolgt, ersteinmal alle rückwärtslaufenden Zähler abzubauen, zu kriminialisieren um dann jetzt mit einer fadenscheinigen 4 Monatsregelung zumindest rückwärtszählende Stromzähler ersteinmal wieder zu tolerieren aber mittelfristig trotzdem weiter schnellst möglich abzubauen.

Zweiklassen Gesellschaft bei den Erneuerbaren:

Die Inhaber von Häusern hingegen werden bei der gegenwärtigen Solar, Energiepolitik meist noch bevorzugt behandelt, sie können mit ihrer Dachfläche leicht ein solches Konstrukt aufbauen, dass es ihnen ermöglicht Einspeisevergütungen zu ziehen und profitieren so vollumfänglich von Ihrer Einspeisung. Zumindest sind sie nicht, wie die Betreiber von Balkonkraftwerken dazu gezwungen, den eingespeisten Strom zu verschenken, und selbst wenn die Einspeisung nicht mehr so rentabel ist wie noch einst vor 5-10 oder 20 Jahren, so ist es für einen Hausbetreiber wesentlich leichter, einen Speicher irgendwo zu verbauen und so einen Großteil seines Solarertrages tatsächlich selbst zu verwerten. Da er als Eigentümer die Infrastruktur auf mitteler Sicht anlegen kann, hat er ganz andere Möglichkeiten, meist auch finanziell um ein Konzept aufzubauen, das für Ihn Sinn macht.

Für wen macht eine Balkonsolaranlage also wirklich Sinn ?

Prinzipiell finde ich die Idee der Balkonsolaranlagen prima, ich selber habe eine, aber ich bin Freiberufler, viel zuhause , arbeite tagsüber zuhause und habe einen überdurchschnittlichen Grundbedarf durch drei Computer, Fotoleuchten und anderes Inventar und komme leicht auf 200/300 Watt/ Stunde Grundrauschen täglich. Somit kann ich die Ernte der Solarmodule an Sonnentagen selbst direkt verwerten, aber ich bin sicher, ich bin da mit meinen Nutzungsprofil eher eine Ausnahme.

Ca 80% der Normalhaushalte die berufstätig sind, sind ebend tagsüber meist nicht zuhause und können nicht in dem Außmas von den Erträgen profitieren, und wenn nur mithilfe eines Extra Akkus dessen Anschaffungskosten widerum die Kosten Nutzen Kalkulation sehr zu Ungunsten des Käufers verlagern.

Viel einfacher wäre dieses Dilemma zu lösen, wenn das Stromnetz wieder als allgemeiner Solarspeicher für jeden zur Verfügung steht und das würde beinhalten, dass sich jeder Haushalt aussuchen kann, dass er einen rückwärtsdrehenden Zähler verbaut bekommt und somit vollumfänglich von seiner Einspeisung profitiert.

Wieso ist das vermutlich politisch nicht gewollt das Stromnetz als Solarspeicher für alle zu nutzbar zu machen ?
Es würde die Umsätze der Stromanbieter in einen signifikanten Maße verringern, wenn zb theoretisch 10 Millionen Haushalte in naher Zukunft mit ihren Balkonsolar zusätzlich einspeisen und ihre Stromrechnung verringern und somit die Umsätze der Anbieter erheblich senken würden . Strom ist ebend ein Produkt das verkauft werden möchte und wenn der Strom kostenlos zur Verfügung steht ist er eine Bedrohung für die Märkte… Kommodifzierung, es gibt ja auch einige die würden gerne das Wasser noch teurer verkaufen und es scheint so, dass die Interssen solcher Unternehmen im politischen Alltag leider eher zum tragen kommen als die Interessen der Konsumenten. Das hat sich selbst unter der Regierungsbeteiligung der Grünen nicht signifikant verbessert und zeigt sich umso offensichtlicher bei der gegenwärtigen Solarpolitik. Wie sonst kann man sich schönreden, dass die erneute Produktion/Vertrieb/Verkauf von Millionen von Solarakkus nun ein Problem lösen sollen, das eigentlich gar nicht existent wäre, wenn die Stomanbieter dazu genötigt wären, den eizunspeisenden Strom ihrer Konsumenten zu saldieren.

Keine weiteren Brandbeschleuniger in unsere Wohnungen:

Die einzige Möglichkeit diesen Mißständen beizukommen und vielleicht zu verhindern, dass erneut millionenfach Akkus und überflüssige Speichermodule verbastelt, verkauft und als Brandbeschleuniger in unseren zukünftigen Wohnungen landen wird es wohl sein, darauf zu drängen das Stromnetz wieder als allgemeinen Solarspeicher freizugeben . Dies wäre ganz einfach möglich, indem sich jeder Konsument aussuchen kann, dass sein Stromzähler rückwärtslaufen kann, so wie es eigentlich immer war.

Fallen sie nicht auf den Balkonsolarspeicherhype rein…oder mögen sie noch mehr Sondermüll ?

Der Aspekt dass die Mehrzahl dieser Akkus bei ständiger Ladung und Entladung wenn sie als Balkonsolarspeicher genutzt werden, nur eine sehr überschaubare Halbwertszeit haben wird dabei ebenso bewußt in den Hintergrund gestellt. Es ist absehbar dass diese Akkus in weniger als 5-10 Jahren als Sondermüll zu entsorgen sind, da die ihnen auferlegte Anforderung permanent geladen und entladen zu werden, diese Speicher weitaus mehr strapaziert als zb der Akku der in ihren Laptop oder Smartphone oder selbst in einen E-Auto verbaut ist. Akkus neigen oftmals nach wenigen Jahren dazu erheblich Kapazität abzubauen, oder ganz den Geist aufzugeben. Es ist darüberhinaus anzunehmen, dass eine Vielzahl dieser Speicher die derzeit auf den Markt geworfen werden, den Geist noch weit vor der Zeit aufgeben, in dem sie durch den Ertrag ihres Balkonsolars die Kosten wieder einernten könnten. Es ist also nicht nur eine Frage der Energiepolitik oder ökologischen Aspekten, sondern insbesondere des Verbraucherschutzes, auf diese Mißstände bei der derzeitigen Balkonsolarpolitik hinzuweisen und eine Verbesserung anzumahnen.

Völliges Strategieversagen oder Absicht ?
Diese fragwürdigen Bedingungen unter denen sich die Deutschen nun mit einer Balkonsolaranlage zu , wird diskursiv und politisch weiterhin nur sehr stiefmütterlich und sehr undifferenziert abgetan und von den größeren Medien kaum in Augenschein genommen . Meist benutzt man die Thematik nur dazu, um den Konsumenten dazu zu verleiten, sich irgendetwas anzuschaffen, die Kuh die jetzt also durchs Dorf getrieben ist, ist jetzt also zb Balkonsolarspeicher wie man in vielen dieser “redaktionell” kaschierten Werbeanzeige selbst bei größeren “seriöseren” Medien als Beispiel vernehmen kann. Die meisten Medien machen sich nicht einmal mehr die Mühe diese dubiose Solar und Konsumentenpolitik im Sinne der Konsumenten zu hinterfragen, da sich die positive Auslegung einer politischen Frage viel besser dazu eignet, den Konsumenten erneut irgendwelche Bedürfnisse Kaufempfehlungen anzubidern und crosszuvermarkten (ähnliches Beispiel Wärmepumpen).

Aber es ist ihr Geld , sie haben es hart verdient, überlegen sie sich gut bevor sie sich so etwas wie einen Balkonsolarspeicher anschaffen.